$Account.OrganizationName
Innenraum Newsletter
Indoor Environment Quality Nummer 10, April 2008

Inhalt des Newsletters

Passivrauchen im Gastgewerbe

Gerüche in Innenräumen - neue ÖNORM

Feinstaub & Ultrafeinstaub in Innenräumen

IBO-geprüfter Verputz gegen elektromagnetische Felder

Studie zu Luftwechsel in Innenräumen - Kurzfassung

Innenraum-Thermographie und BlowerDoor

Interessante Termine


 

Passivrauchen im Gastgewerbe

Derzeit tobt ein heroischer Abwehrkampf der Frau Gesundheitsministerin gegen Maßnahmen, die nach übereinstimmender Expertenmeinung mittelfristig hunderte Tote durch Passivrauchen verhindern würden. Die Schädlichkeit des Passivrauchens ist wissenschaftlich unbestritten. Skeptiker gehören in die gleiche Kategorie wie etwa die Leute, die den Klimawandel bestreiten oder die Erde für eine Scheibe halten. Der Arbeitnehmerschutz ist als politisches und gesetzliches Ziel in Österreich verankert. Auch angesichts der erschreckend hohen Zahl von Kindern und Jugendlichen, die zur Zigarette greifen und damit die Gesundheit ihres ganzen Lebens aufs Spiel setzen, müsste eine "Entnormalisierung" des Rauchens in unserer Gesellschaft klare Priorität haben. Und von Wahlfreiheit zu sprechen, ist bei einer Tätigkeit, die anderen so schadet wie das Rauchen, eine zynische Übung.

Aber keine Sorge: Wir wollen ja nichts überstürzen. Wenn sich die österreichische Politik erfolgreich eine Zeitlang um klare Entscheidungen herumgedrückt haben wird, wird die EU die Initiative ergreifen (siehe Artikel im download) und ein komplettes Rauchverbot aus ArbeitnehmerInnenschutzgründen oktroieren. Insgeheim wird allen ein Stein vom Hals fallen: Eine sinnvolle Lösung, von außen diktiert - Jammern darf man wieder mal über die EU ob dieser Bevormundung, man fügt sich letztendlich (sprich: wendet sich neuen Ungeheuerlichkeiten zu) und der Streit ist ein für alle mal vorbei. Hoffentlich kommt da nicht schon zuviel Schaden auf die Wirte - manch einer wünscht sich nach Italien, wo zumindest da alle gleich behandelt werden. Im persönlichen Gespräch wird immer mehr ein komplettes Rauchverbot gewünscht - nur laut sagen traut es sich keiner.

Der Arbeitskreis Innenraumluft am Umweltministerium (BMLFUW) hat Anfang 2007 Expertenempfehlungen zum Nichtraucherschutz, die dem Stand der Technik entsprechen, ausgearbeitet. Diese Vorschläge wurden bis dato in den Entwürfen zum Tabakgesetz nicht berücksichtigt.

Mittlerweile tritt der Arbeitnehmerschutz für die in den rauchbelasteten Innenräumen tätigen Beschäftigten immer mehr in den Vordergrund, eine wirksame Prävention ist hier praktisch nur durch Rauchverbote zu erreichen. Dazu im Downloadbereich informative Artikel von Univ. Prof. Neuberger und seiner Arbeitsgruppe.

Eine Untersuchung in Irland bei nichtrauchenden Beschäftigten in der Gastronomie vor und nach der Einführung des Nichtrauchens zeigte deutlich, dass es bei den Betroffenen binnen Wochen zu einem Rückgang der Beschwerden wie Husten oder Atemnot gekommen ist. Parallel dazu sind die Cotininspiegel im Speichel, ein Abbauprodukt des Nikotins, um 80 Prozent abgesunken. Mit Beginn eines Rauchverbotes in Lokalen würde es bereits binnen Tagen zu einer Verbesserung der Beschwerden bei den Bediensteten kommen.

Download Materialien zu Rauchen in Lokalen



Sehr geehrte Damen und Herren!

Zum nunmehr 10. Mal veröffentlichen wir unseren Innenraum-Newsletters. Ihre Rückmeldungen belegen eine breite Zustimmung zu unserem Informationsmedium, das quer durch das Gebiet der "Indoor Environment Quality" führt.

In dieser Ausgabe ist wieder Feinstaub ein Thema - wir stellen eine umfassende deutsche Studie zum Thema in den Download-Bereich. Weitere Schwerpunkte sind ein Bericht über eine neue Innenraumnorm zum Thema "Gerüche", eine Vorstellung der Kombination Blower-Door und Thermographie in der Innenraumdiagnostik sowie eine Studie über reale Luftwechselraten in Gebäuden.

Wir konnten auch nicht umhin, zu den unerfreulichen Entwicklungen im Zusammenhang mit Passivrauchen in Gastgewerbebetrieben Stellung zu nehmen. Die angedachten Lösungen sind kurzsichtig und dienen angesichts der gesundheitlichen Folgen in Wirklichkeit nicht den Gastwirten und ihrem Personal.

Viel Spaß beim Lesen! Wir freuen uns wie immer über Feedback und Hinweise der Leserschaft über interessante Artikel sowie Veranstaltungen aus dem Innenraumbereich.

Hans-Peter Hutter, Peter Tappler


  • Gerüche in Innenräumen - neue ÖNORM
  • Endlich ist sie da: die neue Norm S 5701 "Sensorische Bestimmung der Intensität und Art von Gerüchen in der Innenraumluft - Anforderungen für Vor-Ort-Prüfungen" wurde im März 2008 veröffentlicht, sie ist ein wichtiger Baustein zur Bewertung der Innenraumluft.

    Diese ÖNORM beschreibt die sensorische Prüfung und Bewertung von Gerüchen in der Innenraumluft vor Ort, wobei eine analytische Bewertung der Intensität mittels Notenskala und der Art des Geruches unter Zuhilfenahme einer Aufstellung von Deskriptoren erfolgt. Für die sensorische Prüfung und Bewertung werden neben Vorgaben und Kriterien für die Messplanung, die Vorbereitung und Durchführung der Prüfung sowie die Beurteilung der sensorischen Wahrnehmung auch die Mindestanforderungen an den Prüfer festgelegt. Eine hedonische Bewertung der Gerüche ist nicht Gegenstand dieser ÖNORM.

    Bewertungsgrundlagen und Vorgaben zur Bewertung sind allerdings in der Norm nicht enthalten. Genau daran arbeitet derzeit der Arbeitskreis Innenraumluft am BMLFUW im Rahmen eines Richtlinienteil der "Richtlinie zur Bewertung der Innenraumluft" gemeinsam mit KollegInnen der deutschen AGÖF.

    Link zum österreichischen Normungsinstitut
  • Feinstaub & Ultrafeinstaub in Innenräumen
  • Ergebnisse von neueren Studien in Bezug auf Fein- und Feinststaub zeigten, dass bei bestimmten Aktivitäten die Konzentration in Innenräumen die Außenluftkonzentration massiv überschreiten kann. Quellen sind Rauchen, dann mit Abstand Abrieb von Materialien, Kochvorgänge oder Bürogeräte. Auffällig ist, dass beim Rauchen vor allem der sehr feine und ultrafeine Anteil deutlich ansteigt.

    Das Thema Feinstaub in Innenräumen wurde im Rahmen einer gut recherchierten deutschen Studie abgehandelt - wir präsentieren Ihnen diese Studie als pdf.

    Das IBO-Innenraum Mess- & Beratungsservice bietet diverse Staubuntersuchungen an - die Palette reicht von Messungen der Feinststaubpartikelanzahl und der Parameter PM1.0, PM2,5 und PM10, Fasermessungen (Asbest) bis zu Messungen diverser Inhaltsstoffe von Hausstaub (Biozide, PAK, PCB, Flammschutzmittel, Weichmacher).

    Download Literatur und Infos zu Staub, Fein- und Ultrafeinstaub
  • IBO-geprüfter Verputz gegen elektromagnetische Felder
  • Chemische Reinigung

    Die Wirkung elektromagnetischer Felder auf den Menschen im Wohnbereich ist umstritten. Nicht umstritten ist es jedoch, dass von Konsumenten häufig nach Möglichkeiten nachgefragt wird, derartige Felder vor allem im Schlafbereich zu reduzieren.

    Das IBO hat das Faradayus-Putzsystem der Firma Ernstbrunner Kalktechnik in Bezug auf ökologische Parameter geprüft. Zusätzlich wurde auch die Fähigkeit des Putzes überprüft, hochfrequente Felder (z.B. Mobilfunk) in ausreichender Weise zu dämpfen und mittels des Putzsystems einen Äquipotentialraum (einen von elektrischen Feldern freien Raum) zu schaffen. Die elektrische Leitfähigkeit wird nichtmetallisch durch Karbonfasern gewährleistet.

    Link zu Faradayus.Schutzputze
  • Studie zu Luftwechsel in Innenräumen - Kurzfassung
  • Die von uns durchgeführte Luftwechselstudie, bei der eine auffallend breite zeitliche Variation der Luftwechselzahl festgestellt sowie Abhängigkeiten der Formaldehydkonzentration vom Luftwechsel erfasst wurden, ist nun in der renommierten deutschen VDI- Fachzeitschrift "Gefahrstoffe, Reinhaltung der Luft" erschienen.

    Derzeit wird die Studie durch Messungen der Abhängigkeiten der VOC- und Formaldehydkonzentration vom Luftwechsel erweitert, es erfolgt ein zweiter Messzyklus nach Sanierung des entsprechenden Gebäudes.

    Download Luftwechselstudie VDI (395 KB)
  • Innenraum-Thermographie und BlowerDoor
  • Seit an Gebäude erhöhte Ansprüche an Luftdichtigkeit gestellt werden und dann auch Fördergelder fließen, stellt sich die Frage nach der Ursachenfindung, wenn nicht alles so läuft, wie es soll. Hier setzt sich immer mehr die Methode der Innenraum- Thermografie zur Visualisierung von Undichtigkeiten in Gebäudehüllen durch.

    Zur Simulation von Windbelastungen wird ein Unterdruck von 50 Pa mittels BlowerDoor erzeugt, schon nach kurzer Zeit können Undichtigkeiten (einen bestimmten Temperaturunterschied innen-außen vorausgesetzt) visuell schön und übersichtlich dargestellt werden. Der Vorteil der Methode liegt darin, dass auch Fehlstellen hinter Materialschichten detektiert werden können.

    Die Methode erlaubt eine schnelle, zerstörungsfreie Diagnostik von Baumängel.

    Download Infos zu BlowerDoor
  • Interessante Termine
  • Zwischen 28.-30.04.2008 finden in Berlin die alljährlichen WABOLU-Innenraumlufttage statt. Ein heuriger Schwerpunkt ist Feinstaub.

    Die 11. Indoor Air, die "International Conference on Indoor Air Quality and Climate" der ISIAQ findet heuer zwischen 17. August und 22. August in Kopenhagen statt.

    Links zu den Kongress-Terminen
    Telefon: 0043-(0)1-9838080


    Forward email

    Safe Unsubscribe
    This email was sent to office@stahlglatt.net by p.tappler@innenraumanalytik.at.

    Innenraum Mess- und Beratungsservice | Stutterheimstraße 16-18/2 | Wien | 1150 | Austria